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Knobelritters Spielearchiv - Saboteur

Art des Spiels: Karten-Rollen- und Bluffspiel
Autor:          Frederic Moyersoen
Verlag:         Amigo Spiel + Freizeit
Jahrgang:       2004
Spielerzahl:    3 bis 10 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 10,-

"Wir Zwerge, wir sind ja berühmt dafür, unter Tag zu arbeiten. Dort, tief unter der Erde, da fühlen wir uns richtig wohl. Es gibt einfach nichts Schöneres, als die Spitzhacken zu schwingen, Stollen und Schächte zu graben und nach Gold zu buddeln. Heiho, heiho, das macht uns Zwerge froh!

Der Berg, in dem wir gerade schürfen, soll eine recht einträgliche Goldmine enthalten. Zumindest haben unsere Experten drei Fundstellen ausfindig gemacht, von denen leider nur eine einzige den begehrten Schatz enthalten soll, die beiden anderen hingegen nur wertlose Kohle. Unsere Aufgabe ist es daher, Verbindungsstollen zur Goldfundstelle herzustellen. Also, Berg heil, ran an die Arbeit!"

Wir unterbrechen den Monolog des braven Zwerges, um hier dem geschätzten Leser einige Informationen über dieses Spiel zu geben. Es handelt sich um ein Kartenspiel, bei dem die Spieler die Rollen von Zwergen übernehmen. Durch das Legen von Wegekarten mit verschiedenen Stollen darauf versuchen sie, eine durchgehende Verbindung von der Startkarte zur richtigen Schatzkarte zu schaffen. Der Abstand zwischen der Startkarte und der Reihe mit den drei verdeckt ausliegenden Zielkarten beträgt genau sieben Kartenbreiten, zwischen den Zielkarten auch noch eine Kartenlänge. Eine Verbindung herzustellen wäre ja grundsätzlich kein Problem, wenn alle Spieler zusammenhelfen. Doch lassen wir nun einen anderen Zwerg zu Wort kommen, um zu zeigen, dass dies nicht der Fall ist.

"Graben, graben, graben. Wenn ich das nur höre! Den ganzen Tag mit finsterer Miene in der finsteren Mine und nicht anderes zu tun, als blöd dahinzuschürfen. Ich hab' wirklich die Nase voll! Da muss sich mal was daran ändern. Die anderen dürfen auf keinen Fall den Schatz finden, sonst geht das ewig so weiter. Ich für meinen Teil, weiß, was ich zu tun hab: eine gebrochene Spitzhacke da, eine kaputte Laterne dort, hier wieder eine defekte Lore. Hin und wieder so ein kleiner Sabotage-Akt, und meine lieben Kollegen finden den Schatz nie, hehe!"

Ja, ja, nicht alle Zwerge sind das, was sie zu sein scheinen. Unter ihnen befinden sich der eine oder andere Saboteur, deren einziges Ziel es ist, zu verhindern, dass ein ununterbrochener Gang von Start zu Ziel angelegt wird. Vor einer Runde wird dazu jedem Spieler verdeckt eine Rollenkarte zugeordnet. Zwar ist bekannt, wie viele Saboteure und Goldsucher verteilt werden, da aber stets eine Karte mehr im Spiel ist, kann man nie sicher sein, wie viele Saboteure tatsächlich am Werk sind. (Bei 6 Spielern beispielsweise werden 5 Goldsucher und 2 Saboteure verwendet).

Behindern können die Saboteure die Grabungsarbeiten vor allem durch das nicht zielführende Anlegen von Wegekarten, indem also Sackgassen gebildet werden, wichtige Verbindungsstrecken umgeleitet werden, etc.

Das Interessante an dem Spiel ist jedoch, dass die eigene Rolle möglichst lange geheim gehalten werden soll. Grund dafür sind die Aktionskarten, die man - wenn man an der Reihe ist - an Stelle von Wegekarten ausspielen darf. Die meisten Aktionskarten zeigen nämlich kleinere Missgeschicke, wie kaputte Loren, Spitzhacken oder Laternen. Spielt man eine solche Störkarte (gekennzeichnet durch ein Symbol in rotumrandetem Kreis) gegen einen Spieler, darf dieser solange keine Wegekarte legen, bis der entsprechende Ausrüstungsteil durch eine passende Aktionskarte wieder repariert wurde (selbes Symbol in grün umrandetem Kreis). Je länger man seine Rolle geheim halten kann, umso besser kann man seiner Gruppe (Goldsucher oder Saboteure) helfen.

Weitere Aktionskarten sind der "Lageplan", mit dessen Hilfe man sich eine der drei Zielkarten geheim anschauen kann und die "Steinschlag"-Karte, mit der eine bereits gelegte Wegekarte wieder entfernt werden darf. Diese Karte kann sowohl für die Goldsucher als auch für die Saboteure sehr hilfreich sein und ist daher sehr stark, eigentlich schon etwas zu mächtig.

Eine Runde dauert so lange, bis entweder ein durchgehender Stollen zur richtigen Schatzkarte entstanden ist oder der Nachziehstapel aufgebraucht ist und kein Spieler mehr eine Karte legen kann. Haben die Goldsucher gewonnen, werden der Reihe nach Goldkarten (in den Werten von 1 bis 3 Goldstücken) unter den Goldsuchern verteilt, und zwar so viele, wie insgesamt Spieler teilnehmen. Waren jedoch die Saboteure erfolgreich, bekommen sie - abhängig von ihrer Anzahl - eine Fixbelohnung in Goldstücken. Nachdem eine Runde selten mehr als eine Viertelstunde dauert, werden 3 Runden gespielt, nach deren Ende der Spieler mit dem meisten Gold gewinnt.

"Saboteur" heißt das Spiel, welches von Frederic Moyersoen ersonnen und von Amigo herausgebracht wurde. Der Spielwitz dieses Kartenspiels erschließt sich einem nicht sofort, aber nach der ersten oder zweiten Runde merkt man, dass sehr viel Bluff und Kommunikation drinnen steckt. Sicher, glücksbetont ist es schon, vor allem die "Steinschlag"-Karte kann spielentscheidend sein. Und wenn man nie die richtigen Reparatur-Karten besitzt, kann man schon mal mit den besten Wegekarten frustriert zum Zusehen gezwungen sein. Ich finde aber trotzdem, dass das Spiel im Großen und Ganzen gut ausbalanciert ist, so dass es wirklich darauf ankommt, möglichst unentdeckt zu bleiben, um aktiv am Wegebau teilnehmen zu können. Die Chancen sind nach meiner Erfahrung für Goldsucher und Saboteure in etwa gleich hoch. Alles in allem steckt viel Spaß in der kleinen Schachtel zum niedrigen Preis. Lobenswert auch, dass es eines der seltenen Spiele für bis zu 10 Spieler ist, wobei man meiner Meinung nach schon mindestens zu viert sein sollte. Empfehlenswert!

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde