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Art des Spiels: Reaktionsspiel Autor: Jacques Zeimet Verlag: Zoch Verlag Jahrgang: 2003 Spielerzahl: 2 bis 7 Spieler Alter: ab 7 Jahren Dauer: ca. 20 Minuten Preis: ca. € 10,- |
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Was habe ich in den vergangenen 20 Jahren, seit ich mich intensiv mit Spielen beschäftige, schon für Berufe eingenommen. Ich war Siedler, Entdecker, Händler & Baumeister, König & Intrigant, Eroberer, Politiker, und weiß-Gott-noch-alles. Nie hätte ich mir jedoch träumen lassen, dass ich einmal Türsteher bei einer großen Fasanengala sein würde.
Dieser Job verlangt einem aber wirklich einiges ab. Da kommen die feinen Fasanenladies, zurechtgemacht und aufgeputzt mit farbigen Schwanzfedern, extravaganten Hüten, modischen Sonnenschirmen, geschminkten Schnäbeln, Seidentüchern um den schlanken Fasanenhals und ihren Hauswurm an der Leine. So weit so gut. Für die Gala bestehen jedoch eine ganz strenge Kleider- und Regenwürmerordnung. Wir wissen ja, wie das so ist: Trifft beispielsweise Dame A auf Dame B und beide tragen zufällig denselben Hut, kommt es unweigerlich zu Streitereien, dass die Federn fliegen. Also erstes Gebot für uns Türsteher: Fasanendamen, deren Aufmachung sich nicht ausreichend unterscheidet, erhalten keinen Eintritt. Genauso wie Damen, die - aus lauter Prahlerei - mit zwei Würmern aufkreuzen. Wo kämen wir denn da hin! Wer an diesem Gala-Abend die meisten Verstöße gegen die Kleider- und Regenwürmerordnung ahndet, erweist sich als der beste Türsteher.
"Schicki Micki" ist ein Kartenspiel. Die meisten der 64 Karten - wie schon viele Spiele des Zoch Verlags wegen des Wiedererkennungswertes von Doris Matthäus gestaltet - zeigen Fasanendamen mit sechs verschiedenen farbigen Merkmalen: Hut, Tuch, Schwanzfedern, Schirm, Schnabel und Wurm. Einige wenige Karten (Bildausschnitte) weisen nur ein einziges Merkmal auf. Eine Karte nach der anderen wird aufgedeckt. Die Spieler müssen nun stets die offenen Karten miteinander vergleichen und auf folgende Aspekte reagieren:
a) Zeigt eine Karte zwei Würmer, muss geklopft werden. Wer dies zuerst macht, streift die ganze Kartenauslage ein.
b) Stimmt genau ein Merkmal auf zwei Karten überein, sind also beispielsweise die Schirme auf zwei Karten grün, muss das richtige Merkmal laut angesagt werden (in unserem Fall "Schirm"). Auch hier erhält der schnellste Spieler alle Karten.
c) Stimmen mehrere Merkmale überein, muss eine der in der Tischmitte platzierten blauen Spielfiguren geschnappt werden. Jeder Spieler, der so einen Pöppel erwischen konnte, bekommt eine Karte ausgehändigt.
d) Liegen gar zwei identische Karten auf dem Tisch, geht es um die einzelne rote Spielfigur. Der schnellste Spieler erhält wiederum alle ausliegenden Karten.
Wer hingegen falsch reagiert, den falschen Pöppel ergreift, unmotiviert auf den Tisch klopft oder ein falsches Merkmal nennt, wird zumeist bestraft. Was genau wann passiert, ist etwas umständlich beschrieben (trotz Tabelle am Ende der Spielregel), aber prinzipiell ist es so geregelt, dass jeder, der etwas macht, was ganz und gar nicht zutrifft, eine Karte abgeben. Ist der gesamte Kartenstapel aufgebraucht, endet das Spiel. Gewinner ist dann der Spieler, der die meisten Karten einheimsen konnte.
"Schicki Micki" von Jacques Zeimet ist ein typisches Reaktionsspiel und lebt daher von der Hektik, der Spannung und der Schadenfreude über Fehlreaktionen. In seiner Spielegattung gefällt mir das Spiel jedoch ganz gut. Unsere Kinder lieben das Spiel, und auch bei den Knobelritter kommt es gerne so zwischendurch oder zum Abschluss eines Spieleabends auf den Tisch.
Franky Bayer
Bewertung: 3 Smilies
