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Knobelritters Spielearchiv - Spinderella

Art des Spiels: Würfel- und Laufspiel
Spieleautor:    Roberto Fraga
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2015
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 6 Jahren
Dauer:          ca. 20 Minuten
Preis:          ca. € 26,90
Auszeichnung:   Kinderspiel des Jahres 2015

Zielgruppen:    Kinder ++
                Gelegenheitsspieler (+)

Im Tierreich geht es grausam zu. Fressen oder gefressen werden, ist die Devise. Unter diesem Aspekt ist es schon etwas seltsam, dass bei den meisten Kinderspielen Tiere die Protagonisten sind. Auch bei diesem Spiel finden wir das erbarmungslose Jäger-Beute-Prinzip vor. Können wir unseren unschuldigen Kleinen wirklich die tödliche Jagd von furchterregenden Exemplaren der Gattung Arachnidae auf harmlose Ameisen zumuten?

Bei „Spinderella“ führt jeder Spieler drei Ameisen in seiner Farbe. Ihre Mission: Das gegenüberliegende Feld mit den süßen Früchten zu erreichen! Ein Weg führt schlangenlinienmäßig dorthin, er ist 10 oder 15 Felder lang, je nachdem ob die Spieler eher eine kürzere oder eine längere Spieldauer wünschen. Bis auf eine Borke, die irgendwo im Weg steht, aber locker überklettert werden kann, stoßen sie dabei auf keine Hindernisse. Keine Fallen, keine Löcher, keine Gruben, und - auf den ersten Blick - nicht einmal irgendein Fressfeind!

Das täuscht jedoch! Die Gefahr kommt nämlich von oben! Zwei Spinnen halten sich hoch über ihren Köpfen in den Baumkronen auf. An einem Faden, den die beiden halten, seilt sich eine dritte Spinne nach unten ab. An der Unterseite der Spinnenfigur befindet sich ein Magnet. Wir ahnen es schon: Kommt die Spinne einer Ameise zu nahe, macht es „Klack“! Die magnetischen Kräfte schlagen zu und die Ameise ist gefangen. Doch keine Angst, sie landet nicht im Magen der Spinne, sondern wird bloß auf das Startfeld zurückgestellt. Ist halt doch ein Kinderspiel!

Alle Aktionen werden durch drei Würfel bestimmt. Der grüne Würfel bestimmt, mit welcher Figur gezogen werden darf. Zeigt er die Spinne, dürfen beiden Spinnen entsprechend des weißen Spinnenwürfels entlang der Netzlinien gezogen werden. Zeigt er eine Ameise, darf eine beliebige eigene Ameise so viele Felder Richtung Ziel bewegt werden, wie der braune Ameisenwürfel angibt. Bei einem Blatt hingegen wird die Borke beliebig versetzt, zusätzlich dürfen wahlweise die Spinnen oder eine eigene Ameise gezogen werden.

Gelingt es, mit der Spinne eine Ameise zu fangen, wandert diese sofort wieder - wie bereits erwähnt - aufs Startfeld zurück. Handelte es sich dabei um eine fremde Ameise, darf der Spieler als Belohnung zusätzlich eine eigene Ameise entsprechend des Ameisenwürfels vorwärtsziehen.

Wer es schafft, trotz der lauernden Gefahren zuerst mit seinen drei Ameisen das Ziel zu erreichen, gewinnt das Spiel.

Alles halb so wild also. Das Jäger-Beute-Prinzip kommt hier - dankenswerterweise - nur in verniedlichter Form vor. Die Spinnen sind bei diesem Wettlauf halt bloß Spielverderber. Der Frust hält sich bei den Kindern allein schon wegen des pfiffigen Mechanismus in Grenzen.

„Spinderella“ präsentiert sich überhaupt sehr attraktiv. An den Ecken der Schachtel werden Verbindungsstämme -im Holz-Look! - montiert, an deren oberen Ende ein zweites Spielfeld - das Spinnennetzfeld - befestigt wird. Fertig aufgebaut schaut das Spiel wirklich beeindruckend aus. Dazu sind die drei Spinnen nur allzu niedlich. Die Fadenspinne hat an ihrer Unterseite einen Magneten, welcher die mit Eisen ausgestatteten Ameisen anzieht. Sie hängt ihrerseits wieder an zwei Magnetaufhängungen, die von den beiden anderen Spinnen gehalten werden. „Spinderella“ ist somit ein richtiger Hingucker, der die Kinder ganz von selbst anlockt und zum Spielen animiert.

Zwar wird das Geschehen größtenteils von den Würfeln gespielt, trotzdem bleibt den Kindern noch genug Entscheidungsfreiraum. Etwa, welche ihrer Ameisen sie am besten vorwärtsziehen, oder wo sie die gewürfelte Borke besonders geschickt platzieren. Vor allem aber, wie sie die beiden Spinnen bewegen, um möglichst andere Ameisen zu fangen. Es dauert eine Weile, bis die Jüngeren („Spinderella“ geht ab 6 Jahren) draufkommen, wie sie die Spinnen ziehen müssen, um die Fadenspinne in die gewünschte Richtung (und Höhe) zu bekommen.

Gegnerische Ameisen zu fangen lohnt sich, denn es wirft nicht nur einen Konkurrenten um den Sieg zurück, sondern erlaubt zudem noch eine Bonusbewegung mit einer eigenen Ameise. Deshalb gibt es jedes Mal ein großes „Hurrah!“, wenn es wieder mal „Klack!“ macht. In der Mindestbesetzung gefällt mir „Spinderella“ aber nicht ganz so gut, es passiert einfach zu wenig auf und über dem Spielplan. Zu viert wuselt es schon viel mehr. Da werden Ameisen unter der Borke versteckt, andere lassen sich Huckepack mittragen, und die Spinne ist auch öfters erfolgreich auf Beutefang.

Nicht nur mein Jüngster Alexander Leon (7 Jahre) ist begeistert, die beiden Auszeichnungen „Kinderspiel des Jahres“ und „Deutscher KinderspielePreis“ beweisen, dass „Spinderella“ absolut empfehlenswert ist. Es aber schon mindestens 3 Kinder mitmachen, damit es so richtig Spaß macht.

Franky Bayer

Bewertung: 5 Smilies