April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Sudoku^Sultaniya ->

Knobelritters Spielearchiv - Suleika

Art des Spiels: Legespiel
Spieleautor:    Dominique Ehrhard
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2008
Spielerzahl:    2 bis 4 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 28,-
Auszeichnung:   nominiert zum "Spiel des Jahres 2008"

Zielgruppe:     Gelegenheitsspieler ++

Der Mittlere Osten als Spielethema war vor ein paar Jahren noch undenkbar. Zu sehr hatte sich 9/11 - das Attentat auf die Twin Towers in New York - in den Köpfen verwurzelt, und alles Arabische, jeder, der Turban und Rauschebart trug, wurde mit Terrorismus und Fundamentalismus gleichgesetzt. Auch der Spielemarkt reagierte, und so fand man kaum mehr ein Spiel mit orientalem Thema. Ravensburger etwa stülpte einem geplanten Spiel flugs ein neues Thema über ("Pueblo"), und "Akaba", welches bereits bei Haba Spiele erschienen ist, tauchte wenig später ganz unschuldig als "Der schwarze Pirat" auf.

Mittlerweile scheint der Schock überwunden zu sein, und es kehrt langsam Normalität zurück. Spiele zum Mittleren Orient sind nun wieder salonfähig, auch wenn dies die Wiederkehr alter Klischees bedeutet, wie beispielsweise Sultans, die ihre Töchter unter die Haube bringen wollen, und die unvermeidlichen fliegenden Teppiche. Bei "Suleika", dem neuesten Spiel aus dem Zoch Verlag, kommt beides vor.

Die heiratswillige Tochter des Sultans liefert die Spielgeschichte sowie den Namen für das Spiel, die Teppiche wiederum sind das zentrale Spielelement. Jeder Spieler bekommt einen Stapel Mini-Teppiche in seiner Farbe, welche sehr stimmungsvoll aus echtem Stoff bestehen. Zusätzlich werden unter allen Teilnehmern die 120 Piaster (in recht schönen Holzchips mit den Werten "1" und "5") gleichmäßig verteilt. Wesir "Omar", die einzige Spielfigur, wird auf das Zentrumsfeld des Spielplans gestellt, der den Markt des Palastes mit 7 x 7 Feldern darstellt.

Wer an der Reihe ist, führt folgende Schritte in seinem Zug durch: Er legt zuerst die Zugrichtung von Omar fest, indem er die Figur entweder um 90 Grad nach links oder recht dreht, oder die momentane Blickrichtung beibehält. Anschließend würfelt er mit dem Spezialwürfel und zieht Omar um so viele Felder vorwärts, wie der Würfel "Pantoffel" zeigt (1 bis 4 Felder). Sollte er dabei den Markt verlassen, folgt er dem Verlauf des Balkons wieder in den Markt hinein. Falls er dabei auf dem Teppich eines Mitspielers landet, muss er diesem einen Geldbetrag zahlen, der sich nach der Anzahl Felder richtet, die durch Teppiche dieser Farbe miteinander verbunden sind. Schließlich legt er noch einen Teppich in seiner Farbe auf den Spielplan. Ein Teppich bedeckt stets zwei Felder des Plans, wobei eines der Felder beim Legen unbedingt direkt neben Omar sein muss. Es dürfen leere Felder, aber auch bereits ausliegende Teppichhälften überdeckt werden, aber es ist nicht erlaubt, einen einzelnen Teppich deckungsgleich mit einem darunter befindlichen zu legen.

Das Spiel endet, wenn der letzte Teppich ausgelegt wurde. Jede sichtbare (nicht überdeckte) Teppichhälfte und jeder Piaster zählen 1 Punkt. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt. Eine Partie dauert selten länger als eine halbe Stunde. Zu viert ist jeder Spieler 12 mal an der Reihe, bei drei Spielern 15 mal. Dass in einer früheren Fassung mit normalen Spielkarten oder Plättchen gespielt wurde, merkt man beim Spiel zu zweit, bei der beide Kontrahenten mit je zwei Farben spielen. Dabei müssen die Teppiche beider Farben gut miteinander gemischt werden, ein mit Stoffteppichen fast unmögliches Unterfangen.

Die Spielregeln sind so kurz, dass alles auf einem einzigen beidseitig bedruckten DIN-A5-Blatt Platz hat. Dieser leichte Einstieg ins Spiel zusammen mit dem doch einigermaßen vom Würfel geregelten Spielablauf macht "Suleika" für Spieleprofis und Strategen uninteressant, es richtet sich doch vielmehr an Familien und Gelegenheitsspieler. Sicher kann man einige Überlegungen über Würfelwahrscheinlichkeiten anstellen, beim Legen der Teppiche kann man auch noch kleinere Kniffe und Tricks anwenden, aber ansonsten sind die taktischen Möglichkeiten eher bescheiden. Als lockeres Familienspiel wurde es aber von der Jury zum "Spiel des Jahres 2008" nominiert, eine Entscheidung, die durch nachzuvollziehen ist, zumal es unter dem Titel "Marrakech" in Frankreich schon den Kritikerpreis "Ars d'Or - Jeu de l'Année" erhielt.

Franky

Bewertung: 4 Schilde