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Knobelritters Spielearchiv - Sushi Go Party!

Art des Spiels: Drafting-Spiel
Spieleautor:    Phil Walker-Harding
Verlag:         Zoch Verlag
Jahrgang:       2017
Spielerzahl:    2 bis 8 Spieler
Alter:          ab 8 Jahren
Dauer:          ca. 30 Minuten
Preis:          ca. € 30,-


Zielgruppen:    Gelegenheitsspieler ++
                Partyspieler (+)

Darf ich dich mal was fragen? Wenn du ein Restaurant besuchst, bestellst du dir immer und immer das Gleiche, was dir halt am besten schmeckt, oder probierst du gerne etwas Neues aus? Ich persönlich gehöre eher zur zweiten Kategorie. Ich liebe die Abwechslung, bin neugierig auf Unbekanntes und lasse mich auch gerne überraschen.

Aus diesem Grund ist "Sushi Go Party!" genau richtig für mich, denn statt altgewohnter, schon Dutzend- und Aberdutzendmal verdauter Kost, wie beim alten "Sushi Go!", bietet die Neuheit aus dem Zoch Verlag nun variantenreiche Menüs für jeden Geschmack und für viele, viele Mahlzeiten.

Die Grundregeln von "Sushi Go!" habe ich schon in Ausgabe Nr. 276 der Game News vom 22. Juli 2015 ausführlich erklärt, weshalb ich an dieser Stelle auf diese Rezension verweise. Bei "Sushi Go Party!" sind die Regeln im Prinzip völlig gleichbeblieben. Nach wie vor werden in drei Durchgängen Karten gedraftet, ausgespielt und gewertet, bis am Ende der Punktebeste als Sieger feststeht.

Der große Unterschied besteht nun darin, dass es keinen fixen Kartensatz mehr gibt, der in jeder Partie herangezogen würde. Bei "Sushi Go Party!" kann man sich das Kartendeck aus mehreren Gerichten zusammenstellen. So gibt es etwa statt einer Sorte "Maki" gleich 3 verschiedene zur Auswahl. Und als "Appetizer" hat man nun die Wahl aus 9 unterschiedlichen Häppchen.

Die Spielregel bietet 8 verschiedene Empfehlungen, aus welchen Karten man sich sein Lieblingsmenü zusammenbauen kann. Man kann es aber auch frei zusammenstellen, sozusagen "à la carte", solange man sich bei der Auswahl an bestimmte Vorgaben hält: Immer alle "Nigiri" verwenden, stets genau 1 Sorte "Maki", dazu 3 Sorten "Appetizer", 2 Sorten "Specials" und 1 Sorte "Dessert".

Für welche Menüfolge man sich auch immer entschieden hat, schlussendlich gewinnt der Spieler, dessen Marker - ein Sojafläschchen - auf der Siegpunktleiste am weitesten vorangerückt ist.


Mich fasziniert nach wie vor, wie gut der Drafting-Mechanismus zum Thema "Running Sushi" passt. Wenn in so einem japanischen Restaurant ständig Leckerbissen auf einem Laufband vorbeiziehen, man sich aber bloß 1 Stück davon gleichzeitig nehmen darf, kann dieses Dilemma nicht besser in ein Spiel umgesetzt werden als durch "Draften", bei dem man sich ja auch nur 1 Karte aus einer Kartenhand wählen darf und die anderen weiterreichen muss, mit der Hoffnung, vom anderen Nachbarn etwas Brauchbares zu erhalten.

Die neuen Karten bringen natürlich eine Menge Abwechslung ins übliche "Sushi Go!"-Schema. Nur wenige Karten haben fixe Punktewerte. Die meisten Karten beziehen sich auf eigene ausliegende, auf von Mitspielern gespielte, oder auf insgesamt gesammelte Karten desselben Kartentyps. Genau diese Mischung hat schon bei "Sushi Go!" ausgezeichnet funktioniert, und sorgt auch bei "Sushi Go Party!" für eine Extraportion Nervenkitzel und ein gewisses Maß an Interaktion. Hier auf jeden einzelnen Kartentyp einzugehen, würde diese Rezension sinnlos aufblähen, aber es sind schon einige interessante Effekte dabei, die den Spielreiz dieses eigentlich einfachen Spiels recht hoch halten.

Die acht in der Anleitung empfohlenen Sets wurden nach bestimmten Kriterien ausgewählt. So findet man eine anfängerfreundliche Version für den schnellen Einstieg, eine anspruchsvolle Zusammenstellung für erfahrene Spieler, ein Menü mit möglichst vielen "Sushi Go Party!"-Neuheiten auf einmal, eine sehr interaktive und ein bisschen fiese Version, eine für größere Gruppen und eine für 2 Spieler besonders gut geeignete.

Wer will, kann sich jedoch auch sein eigenes Menü zusammenstellen, entweder zufällig mit Hilfe der Menükarten oder nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen. In diesem Fall müssen aber unbedingt die - bereits erwähnten Vorgaben berücksichtigt werden, welche aber recht übersichtlich auf dem Spielplan abgedruckt sind.

Dies bringt uns zum Spielmaterial. Die Grafiken (Illustrator: Nan Rangsima) sind im gewohnten Stil. Leicht verständliche Symbolik, bunte Farben, schräge Zeichnungen, etwas Comic-artig mit Gesichtern auf allen Speisen, und damit absolut passend für ein Spiel mit japanischem Thema.

Allerdings ist alles in einer viel zu großen Schachtel untergebracht. Gerade mal 220 Karten (inklusive der beiden Mini-Erweiterungen), 8 Sojafläschchen zum Festhalten der Siegpunkte der Spieler (sie ersetzen den Wertungsblock) und ein Spielbrett lassen reichlich Luft in der Box. Das Spielbrett enthält zwar ein paar nützliche Spielhilfen, es hätte aber genauso gut anders und platzsparender gelöst werden können. Die Karten können zwar im Inlay sauber sortiert werden, wird die Schachtel jedoch geschüttelt oder umgedreht, fliegen alle Karten mangels Halt wild durcheinander. Die Unterbringung kann man daher als suboptimal betrachten.

Dafür ist "Sushi Go Party!" nun für bis zu 8 Personen spielbar. Das passt sehr gut zum Spiel, welches sich vom taktischen Anspruch ohnehin an Gelegenheitsspieler und Familien richtet und mit größeren Gruppen jetzt eine noch breitere Schicht abdeckt. Die Spieldauer bleibt trotzdem - wie bei Drafting-Spielen üblich - fast gleich. Ich kann daher "Sushi Go Party!" allen Freunden lockerer Spiele uneingeschränkt empfehlen, lediglich die Verpackung hätte ohne weiteres etwas kompakter ausfallen können.

Franky Bayer

Bewertung: 4 Schilde