April
MoDiMiDoFrSaSo
1 2K3 4 5R6 7
8 9K1011S12S1314
1516K1718L19L2021
2223K2425S26SO2728
2930 1 2 3 4 5
b
Legende:
Knn Ritter der Knobelrunde
Snn Spieletreff - Auwiesen
Snn Spieletreff - Franckviertel
Snn Spieletreff - Keferfeld-Oed
Snn Spieletreff - Pichling
Lnn LinzCon 2024
Onn Offener Spieleabend - Vöcklabruck
Rnn Würfelschänke Ried
<- Xalapa^Yamataï ->

Knobelritters Spielearchiv - Xtreme Limits

Art des Spiels:	hektisches Positionsspiel
Spieleautor:    Roberto Fraga
Verlag:         Goldsieber Spiele
Jahrgang:       2006
Spielerzahl:    3 bis 6 Spieler
Alter:          ab 7 Jahren
Dauer:          20 bis 30 Minuten
Preis:          ca. € 20,-

"Wer hat an der Uhr gedreht?

Ist es wirklich schon so spät?..."

Dieses bekannte Liedchen kommt einem in den Sinn, wenn man "Xtreme Limits" spielt, ein neues Spiel aus dem Hause "Goldsieber". Der Spielplan zeigt nämlich ein kreisrundes Spielfeld, welches - angeordnet wie das Ziffernblatt einer Uhr - in 12 Abschnitte unterteilt ist. Auf diesem Spielplan werden drei verschiedenfarbige Spielsteine - "Zeiger" genannt - im Uhrzeigersinn rundum bewegt.

Wir können es uns schon denken: Die Zeiger werden von den Spielern bewegt. Aber wie? Ganz einfach. Wer an der Reihe ist, muss einen beliebigen Zeiger beliebig weit ziehen, jedoch mindestens 1 Feld. Für jedes Feld, das er zieht, muss er einen Chip aus seinem Vorrat (je nach Spielerzahl anfangs zwischen 15 und 30 Stück) abgeben. Einzige Ausnahme: Kein Zeiger darf auf ein Feld gezogen werden, auf dem bereits ein anderer Zeiger steht, damit es stets eine eindeutige Reihenfolge zwischen den 3 Zeigern gibt.

Nächste logische Frage: Warum zieht man die Zeiger überhaupt? Jeder Spieler bekommt zu Beginn eines von sechs Wertungskärtchen, welches eine bestimmte Reihenfolge der drei Zeiger vorgibt. Wer also auf seinem Kärtchen "Blau" an erster Position, "Rot" an zweiter und "Grün" an dritter Stelle hat, wird versuchen, den blauen Zeiger auf ein höherwertiges Feld als die anderen Zeiger zu bringen, gleichzeitig den grünen Zeiger auf ein niedrigeres Feld als die anderen und den roten Zeiger irgendwo dazwischen. Nachdem aber jeder Spieler ein anderes Wertungskärtchen besitzt, haben alle eine andere Vorstellung, wie sich die drei Zeiger zueinander zu befinden haben.

Am Ende einer Runde kann man Punkte erhalten, wenn die Vorgabe des eigenen Wertungskärtchen ganz oder teilweise erfüllt wurde. Stimmen alle drei Positionen überein, darf man seinen Wertungsstein auf der Zähltafel um drei Felder vorrücken, stimmt noch eine Position - ganz gleich welche - gibt es immerhin noch 1 Punkt. Wer nach mehreren Runden zuerst 10 Siegpunkte oder mehr erreicht, gewinnt das Spiel.

Was sich bis jetzt nach einem relativ ruhigen und einfachen Spielchen anhört, wird durch einen bis jetzt noch nicht erwähnten Faktor ziemlich verschärft: Zeit! Eine Zeituhr, auf 5 Minuten eingestellt, tickt nämlich unaufhörlich, während die Spieler ihre Chips bezahlen und die Zeiger bewegen. Die Runde endet somit, sobald die Zeituhr abgelaufen ist, oder wenn kein Spieler mehr Chips zum Bewegen der Zeiger besitzt.

Gefinkelte Spieler könnten ja nun auf die geniale Idee kommen, den eigenen Spielzug - wenn die Konstellation gerade recht günstig ist - so in die Länge zu ziehen, bis die Zeituhr läutet. Dem hat die Spielregel jedoch einen Riegel vorgeschoben, denn der Spieler zu diesem Zeitpunkt gerade am Zug war, muss sein Wertungskärtchen zurücklegen und erhält somit gar keine Punkte. Diese Regel hat zur Folge, dass die Spieler umso hektischer agieren, je näher es dem - durch die umgedrehte Zeituhr nicht genau vorhersehbaren - Rundenende geht.

Wir haben es also hier mit einem vom Mechanismus eher einfachen Spiel zu tun, bei dem der Funfaktor vorwiegt. Goldsieber ist damit in letzter Zeit eigentlich recht gut gefahren, wie man am Erfolg von "Piranha Pedro" (von den Knobelrittern bereits in ihre "Hall of Games" gewählt) erkennt. Doch mit "Xtreme Limits" will sich der Spielspaß nicht wirklich einstellen. Das liegt daran, dass einfach zu viel Zufall das Geschehen bestimmt. Nach den bis jetzt beschriebenen Regeln wäre es vielleicht noch einigermaßen erträglich, doch die Regel sieht unnötigerweise vor, dass ein Spieler, der einen Zeiger genau auf das Feld "4" oder das Feld "8" zieht, sein Wertungskärtchen tauschen darf. Dabei ist sogar der Tausch mit einem Mitspieler erlaubt, ja er darf vom ausgewählten "Opfer" nicht einmal verweigert werden. Es versteht sich von selbst, dass dadurch jedwede Planung von vornherein zunichte gemacht wird.

Zudem dauert das Spiel für diesen hohen Glücksfaktor eindeutig zu lange. Es werden in einer Runde nämlich zu wenige Punkte verteilt, im Extremfall kann es passieren, dass nur ein Spieler seinen Wertungsstein um 1 Feld vorrücken darf. In unseren Spielrunden haben wir das Spiel schon zur Hälfte der Partie abgebrochen, da alle bereits die Lust verloren haben. Das soll jetzt nicht heißen, dass "Xtreme Limits" total schlecht ist, in lustigen Runden können sich die Mitspieler vielleicht ausreichend damit unterhalten. Aber der Fakt, dass man zu wenig Einfluss auf das Spielgeschehen hat, dass man praktisch "gespielt" wird, bleibt bestehen. Die Regel mit den beiden Tauschfeldern gehört meiner Meinung nach ersatzlos gestrichen. Doch auch ohne würde ich das Spiel nur ungern wieder spielen, und schon gar nicht weiterempfehlen.

Franky Bayer

Bewertung: 1 Schild